29. März 2024

Vitamin D – das neue Wundermittel?

Vitamin D kann zu einem Großteil von menschlichem Körper selbst produziert werden, weswegen es eigentlich nach der Definition kein „echtes“ Vitamin ist. In den letzten Jahren wurden jedoch zahlreiche Studien veröffentlicht, die daraufhin deuten, dass Vitamin D für unsere Gesundheit noch wichtiger ist, als lange Zeit angenommen wurde.

 

Der positive Effekt für die Gesundheit der Knochen gilt dabei schon lange als gesichert. Um Calcium in Knochen einzuspeichern ist das Vitamin unabdingbar. Osteoporose oder sogar Rachitis können deswegen von Vitamin D-Mangel verursacht werden. Inzwischen häufen sich allerdings die Hinweise darauf, dass das Vitamin auch dabei hilft, Infektionskrankheiten zu bekämpfen. So hilft es beispielsweise dabei, Tuberkulose zu besiegen. Auch bei harmloseren Erkrankungen wie Grippe soll Vitamin D helfen können. In einer mongolischen Studie von 2010 erkrankten Kinder, die regelmäßig Milch mit zusätzlichem Vitamin D erhielten, seltener an Grippe. Manche Forscher, wie beispielsweise Julian Peto, Tropenmediziner in London, sehen darin sogar einen Zusammenhang damit, dass Infektionskrankheiten vor allem im Winter auftreten. Dadurch, dass durch das mangelnde Sonnenlicht weniger Vitamin D vom Körper produziert wird, steigt die Infektionsanfälligkeit.

 

Viele Forscher sehen den Beweis dafür, dass Vitamin D essentiell für unsere Gesundheit ist darin, dass die Hautfarbe mit abnehmender Sonneneinstrahlung immer heller wird. Dieser Wandel hätte sich nicht vollzogen, wenn es nicht erhebliche Vorteile hätte. Dafür spricht zum einen, dass die Inuit von diesem Phänomen nicht betroffen sind: Trotz geringer Sonnenintensität haben sie im Vergleich zu Nordeuropäern relativ stark pigmentierte Haut. Forscher erklären diesen Effekt damit, dass ihre Nahrung traditionell sehr stark auf Vitamin D-reichen Lebensmitteln wie Seefisch und Lebertran basiert. Außerdem hat hellere Haut den bedeutenden Nachteil, dass das Hautkrebsrisiko steigt. So ist das Risiko für Afroamerikaner, an Hautkrebs zu erkranken, zwanzig mal niedriger als bei hellhäutigen Amerikanern.

 

Ob Vitamin D tatsächlich dabei hilft, Infektionskrankheiten besser zu bekämpfen, ist derzeit jedoch noch unbewiesen. Auch Asthma, Diabetes, MS, und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den Krankheiten, bei denen Vitamin D unter Umständen helfen könnte. Allerdings sind die bislang abgeschlossenen Studien noch nicht aussagekräftig genug, um eine positive Wirkung des Vitamins zu belegen. Dies gilt nur für die Auswirkungen auf die Knochen. Bei anderen Erkrankungen sind weitere, umfassende Studien und Erhebungen notwendig, bevor die vermuteten positiven Wirkungen tatsächlich bestätigt sind.