3. Dezember 2024

Depressionen – Die verdrängte Volkskrankheit

Rund ein Fünftel aller Deutschen erkrankt in ihrem Leben an einer behandlungsbedürftigen Depression. Dennoch gehen nur wenige den Weg zum Arzt, da die Krankheit immer noch nicht ernst genug genommen wird. Viele Menschen denken, dass diese Art von Stimmungsschwankungen dadurch zu beseitigen ist, dass „man sich anstrengt“. Das ist jedoch nicht der Fall. Depressive brauchen ärztliche Hilfe. Sonst drohen Folgen wie Berufsunfähigkeit oder sogar Suizid.

 

Es wird geschätzt, dass die Hälfte aller Suizide depressionsbedingt sind. Es ist jedoch für viele Betroffene schwierig, in ihrem Umfeld Hilfe zu suchen, weil sie sich schämen oder selbst nicht wissen, dass sie tatsächlich an einer Krankheit leiden. Psychische Erkrankungen werden heute von den meisten Menschen immer noch nicht wie eine Krankheit gesehen, sondern als etwas, dass der Betroffene entweder selbst unter Kontrolle haben könnte, oder als etwas, das „mit dem Menschen nicht stimmt“. Das ist jedoch Blödsinn. Psychische Probleme manifestieren sich auch körperlich und können mit Medikamenten geheilt oder zumindest gelindert werden – wie die meisten anderen Krankheiten auch.

Bei Depressionen ist beispielsweise so, dass ein hormonelles Ungleichgewicht im Gehirn existiert. Dies betrifft vor allem Serotonin und Noradrenalin. Das kann zu den unterschiedlichsten Symptomen führen. Charakteristisch für Depressionen ist jedoch ein ausgeprägtes Gefühl von Lustlosigkeit und Antriebsmangel, gepaart mit einem Gefühl von Hoffnungslosigkeit. Depressive haben nur noch wenig Freude an ihrem Leben, sehen sich selbst als wertlos und haben keine Hoffnung, dass sich ihre Lage verbessert. Häufig empfinden Erkrankte ein Gefühl der Leere und erleben andere Emotionen wie Freude und Trauer nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt. Das Gefühl der Hilflosigkeit, Schuldgefühle, Isolation und Müdigkeit sind weiter Symptome. Viele Depressive sind reizbar oder ängstlich. Das Denken dreht sich häufig im Kreis und es treten Konzentrationsschwächen auf. Zusätzlich Symptome können Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Schmerzen sein.

Wer bei sich oder Angehörigen Symptome erkannt hat, sollte sich unbedingt weiter mit dem Thema beschäftigen und einen Arzt aufsuchen. Außerdem gibt es zahlreiche Plattformen, die Betroffene und ihre Angehörige informieren und unterstützen. Eine gute Anlaufstellen ist beispielsweise die deutsche Depressionshilfe.