Eine weitverbreitete Angst ist, dass menschliche Organe zur Transplantation freigegeben werden würden, obwohl der Mensch „noch nicht richtig“ tot ist. Diese Sorge ist jedoch unbegründet: Zwei Ärzte müssen unabhängig voneinander mit einem Abstand von zwölf Stunden bestätigen, dass der Hirntod eingetroffen ist. Das bedeutet, dass das Gehirn irreversibel und vollständig geschädigt sein muss. Nur dann kommt der Patient für eine Organspende in Frage, sonst nicht. Gerade für die Angehörigen kann es verwirrend sein, dass ein Hirntoter so wirkt als würde er noch leben. Er wird jedoch nie wieder lebensfähig sein.
Außerdem sind viele Menschen der Meinung, dass sie zu alt oder zu krank sind, um Organe zu spenden. Dies ist jedoch keine Frage, die der Patient beantworten muss. Im Todesfall werden die Organe des Patienten untersucht und auf ihre Gesundheit überprüft. Außerdem gibt es auch Gewebetransplantationen, die zum Beispiel dafür sorgen können, dass ein anderer Mensch wieder sehen kann. Es führen ohnehin nur sehr wenige Krankheiten (Krebs, HIV, Tuberkulose) dazu, dass die Organe wirklich nicht mehr genutzt werden können. Grundsätzlich ist aber der Gedanke, man sei zu alt oder zu krank kein Grund dazu, die Organspende zu verweigern, weil diese Urteil nur von den Ärzten getroffen werden kann.
Wer besorgt darum ist, wie der Körper nach Entnahme der Organe auf Angehörige wirkt, kann ebenfalls beruhigt werden: Ärzte behandeln auch den Körper des Spenders wie bei einer normalen Operation und einer würdigen Bestattung mit vorhergehender Aufbahrung steht nichts im Wege. Wer übrigens nur bestimmte Organe spenden möchte, hat die Möglichkeit dies anzugeben und wird auch nur diese Organe spenden.